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Der 10. und letzte CADI-Newsletter ist da!

Das Projekt CADI endet im Juli dieses Jahres. In den sechs Jahren des Projekts haben wir ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der winterkalten Wüsten in unseren Hauptzielländern Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan umgesetzt.

Zu den vielen Ergebnissen des Projekts zählen die Einrichtung neuer Schutzgebiete, die Nominierung der winterkalten Wüsten von Turan als UNESCO-Welterbestätte, die Organisation von Farmer Field Schools zur Stärkung der Kompetenzen von Landwirten für eine nachhaltige Nutzung der Wüsten, die Unterstützung junger Wissenschaftler im Rahmen des CADI Fellowship-Programms oder die Generierung vieler neuer Basisdaten und Erkenntnisse über das empfindliche und gefährdete Ökosystem der winterkalten Wüsten.

Wir möchten uns bei allen Partnern, Unterstützern und Freunden des Projekts für ihr Engagement, ihr Interesse und ihren unglaublichen Einsatz in den letzten sechs Jahren bei der Umsetzung dieses wichtigen Projekts bedanken, selbst in so schwierigen Zeiten wie während der Pandemie. Ein besonderer Dank geht an die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) für ihre langjährige Unterstützung.

Der aktuelle Newsletter steht auch in unserer Mediathek zum Download bereit.

Am 28. Januar 2022 haben die Staaten Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan die Unterlagen für die Nominierung der Kaltwinterwüsten von Turan als UNESCO-Weltnaturerbe eingereicht.

In Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald und der Michael Succow Stiftung haben wir anlässlich der Nominierung einen Film gedreht. Der Film zeigt die landschaftliche und biologische Einzigartigkeit der winterkalten Wüsten Zentralasiens.

Am 9. Februar 2022 führte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zusammen mit Experten der Universität Freiburg einen virtuellen Workshop durch. Das Webinar widmete sich den integrierten Landnutzungsmanagementsystemen (ILUMS) in Usbekistan.

Ziel des Workshops war es, den nationalen Partnern aus Usbekistan die im Rahmen des CADI Projekts durchgeführten Forschungsarbeiten vorzustellen. An dem Workshop nahmen Vertreter des Staatlichen Forstkomitees Usbekistans sowie Diplomanden und Doktoranden der lokalen Universitäten teil.

Während des Workshops diskutierten die Teilnehmer bewährte Praktiken in der Agroforstwirtschaft, analysierten den aktuellen Stand der integrierten Landnutzungssysteme in der Region und tauschten mögliche Ideen für eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen den Organisationen aus. Vertreter akademischer Einrichtungen aus Usbekistan bekundeten ihr Interesse an einer künftigen akademischen Zusammenarbeit in Form gemeinsamer Postgraduiertenprogramme zur Stärkung der Kapazitäten lokaler Fachkräfte.

Professoren der Universität Freiburg erörterten das Potenzial der Agroforstwirtschaft als gewinnbringendes Geschäftsfeld in Usbekistan und lieferten detaillierte Informationen zu den Problemen im Zusammenhang mit gemeinsamen Bewirtschaftungsvereinbarungen sowie Empfehlungen für die künftige Arbeit.

Darüber hinaus präsentierten die Forscher Empfehlungen für die gemeinsame Bewirtschaftung in der Agroforstwirtschaft, darunter die Einrichtung eines Kontrollsystems für die Erhaltung, Wiederherstellung und Vermehrung der Wälder, die Schaffung eines Buchhaltungs- und Überwachungssystems sowie eines integrierten Systems für die Planung und Überwachung der Produktion und Bewirtschaftung verschiedener Arten von forstwirtschaftlichen Erzeugnissen.

Quelle: https://www.uzdaily.uz/en/post/71335

Im Rahmen des CADI-Projekts in Zusammenarbeit mit der FAO Usbekistan fand am 26. Oktober 2021 ein Workshop zu Einkommen schaffenden Maßnahmen für Frauen in ländlichen Gebieten in den Provinzen Bukhara und Navoi statt.

Hauptziel des Workshops war, Frauen in alternative Einkommen schaffende Aktivitäten einzubinden, die die Lebensgrundlage ihrer Familien verbessern. Dies würde ihre Abhängigkeit von der Weidewirtschaft und anderen landwirtschaftlichen Aktivitäten in den winterkalten Wüsten verringern.

Während des dreitägigen Workshops wurden den Frauen außerdem die Grundlagen des Nähens, der nationalen Stickerei und der Herstellung von Wolldecken beigebracht. In der Kombination von nationalem Flair und modernen Modetrends fertigten die Teilnehmerinnen Kissenbezüge, Chapans, Jacken, Taschen und Decken an.

An dem Workshop nahmen insgesamt 57 Einwohnerinnen der Dörfer Durmon, Provinz Bukhara, und Chuva, Provinz Navoiy, teil. Die praktischen Kurse wurden von Expert*innen für Stickerei und traditionelles Handwerk geleitet, u.a. von Matlyuba Bazarova, Vizepräsidentin der Central Asian Crafts Support Association.

Bericht über den Workshop: FAO Uzbekistan Newsletter (EN)

Usbekistan – ein Land mit großer Geschichte und einer noch größeren Vielfalt an Tieren! Dies dokumentiert Georg Schnipper, Zoologe und Blogger, in seinem neuen Film. George Schnipper hat 2019 das Team des YouTube Kanals „Vse Kak U Zverei“ zu Dreharbeiten in die zentralasiatischen Wüsten begleitet und ist mit faszinierendem Material über das Land, den Expeditions-Alltag und die lebendige Fauna der Wüsten zurückgekehrt:

Hier geht’s zum Film.

Wir sind gespannt auf den 2. Teil!

Die Film-Expeditionen wurden unterstützt von der Michael Succow Stiftung im Rahmen des CADI-Projekts.

In Kooperation mit dem FAO Landesbüro in Taschkent sowie dem Staatlichen Komitee für Forstwesen der Republik Usbekistan fand am 15./16. Januar 2019 ein CADI-Workshop in Taschkent statt. Ziel war die Ermittlung von Zielparametern für die Bewertung der Ökosysteme der winterkalten Wüsten in Usbekistan.

Ergebnis des Workshops war die Festlegung nächster Schritte zur Durchführung einer integrierten, fernerkundungsbasierten Inventur von Wüsten mithilfe des satellitengestützten Programms „Collect Earth“. Dieses Programm ermöglicht eine Echtzeit-Bestandsaufnahme von Land, die Kartierung verschiedener natürlicher und sozioökonomischer Objekte sowie die Schaffung einer Datenbank für weitere Planungsaktivitäten zur nachhaltigen Nutzung winterkalter Wüsten Usbekistans.

Unter den Teilnehmern des CADI-Workshops waren Mitarbeiter des FAO Landesbüros in Taschkent, Vertreter des Staatlichen Komitees für Forstwirtschaft, des Komitees für Bodenressourcen, Geodäsie, Kartographie und Staatskataster der Republik Usbekistan, Vertreter der Pilotregionen in den Provinzen Buchara und Navoiy sowie Wissenschaftler verschiedener staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen in Usbekistan.

Im Rahmen der CADI-Pilotprojekte in Usbekistan sammelt das FAO-Projektteam derzeit bewährte Praktiken einer naturverträglichen sowie nachhaltigen Landnutzung. Pilotprojekte werden in den Dörfern Durmon (Bezirk Karakul, Provinz Buxoro) und Chuva (Bezirk Nurota, Provinz Navoiy) durchgeführt.

Eine der Methoden haben Einwohner des Dorfes Chuva entwickelt: Die Errichtung „kalter“ Gewächshäuser, in denen sich die bepflanzte Parzelle unterhalb der Erdoberfläche befindet.

Mit dieser Methode kann die geothermische Wärme des umgebenden Bodens genutzt werden, um die für den Anbau von Gartenbaukulturen, wie z.B. Zitronen, ausreichende Treibhaustemperatur zu halten. Kalte Gewächshäuser senken nicht nur Kosten. Sie tragen auch dazu bei, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, indem man auf mit Brennholz, Kohle oder Gas beheizte Treibhäuser verzichtet.

Im Rahmen des CADI-Projekts sollen ähnliche Ansätze unterstützt und weiterentwickelt werden, um den Druck auf die Ökosysteme zu reduzieren und eine nachhaltige Ressourcennutzung in den winterkalten Wüsten zu fördern.