Beiträge

Der 10. und letzte CADI-Newsletter ist da!

Das Projekt CADI endet im Juli dieses Jahres. In den sechs Jahren des Projekts haben wir ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der winterkalten Wüsten in unseren Hauptzielländern Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan umgesetzt.

Zu den vielen Ergebnissen des Projekts zählen die Einrichtung neuer Schutzgebiete, die Nominierung der winterkalten Wüsten von Turan als UNESCO-Welterbestätte, die Organisation von Farmer Field Schools zur Stärkung der Kompetenzen von Landwirten für eine nachhaltige Nutzung der Wüsten, die Unterstützung junger Wissenschaftler im Rahmen des CADI Fellowship-Programms oder die Generierung vieler neuer Basisdaten und Erkenntnisse über das empfindliche und gefährdete Ökosystem der winterkalten Wüsten.

Wir möchten uns bei allen Partnern, Unterstützern und Freunden des Projekts für ihr Engagement, ihr Interesse und ihren unglaublichen Einsatz in den letzten sechs Jahren bei der Umsetzung dieses wichtigen Projekts bedanken, selbst in so schwierigen Zeiten wie während der Pandemie. Ein besonderer Dank geht an die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) für ihre langjährige Unterstützung.

Der aktuelle Newsletter steht auch in unserer Mediathek zum Download bereit.

Seit 2019 sammeln die Assoziation zur Erhaltung der biologischen Vielfalt Kasachstans (ACBK) und das Institut für Zoologie Daten über den Tod von Tieren in Gräben, die von Landwirten zum Schutz vor Vieh gezogen werden. Auf der Grundlage dieser Daten bereiten sie Appelle an die zuständigen Behörden vor, damit diese entsprechende Maßnahmen ergreifen. Vom 13.-15. Mai 2022 wurde in der Oblast Turkestan eine weitere Untersuchung im Rahmen des CADI Projekts durchgeführt.

Landwirte in der Oblast heben bis zu 2,2 m tiefe Gräben aus, um ihr Land abzugrenzen. Diese werden zu Todesfallen für Reptilien – Schildkröten, Eidechsen, Schlangen -, sowie für einige Haustiere. Im Sommer 2021 begann das Akimat der Region nach einer Reihe von Aufrufen und Veröffentlichungen, das Problem anzugehen. Es wurde angeordnet, die Gräben zu beseitigen. Die regionale Bodenaufsichtsbehörde führte eine Bestandsaufnahme durch und stellte fest, dass 216 Landnutzer in 17 Bezirken die Gräben nutzten. Die Landwirte wurden zu Bußgeldern verurteilt, und ein Teil der Gräben wurde von ihnen selbst zugeschüttet.

Einige der Gräben sind allerdings immer noch nicht beseitigt worden und bestehen seit 2019. Einer der längsten beträgt 35 km und befindet sich an der Grenze der Bezirke Keles und Saryagash. Im Mai 2022 wurden 113 Reptilien auf einer Strecke von 4 km aus diesem Graben gerettet. Im vergangenen Mai wurden etwa 250 Tiere aus einem 7 km langen Abschnitt desselben Grabens befreit.

Angesichts der Gesamtlänge schätzt der ACBK, dass darin jedes Jahr bis zu 1.000 Reptilien an Dehydrierung, Erschöpfung oder durch Überflutung mit Regenwasser sterben, abgesehen von der großen Zahl wirbelloser Tiere.

Quelle: ACBK

Am 28. Januar 2022 haben die Staaten Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan die Unterlagen für die Nominierung der Kaltwinterwüsten von Turan als UNESCO-Weltnaturerbe eingereicht.

In Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald und der Michael Succow Stiftung haben wir anlässlich der Nominierung einen Film gedreht. Der Film zeigt die landschaftliche und biologische Einzigartigkeit der winterkalten Wüsten Zentralasiens.

Anlässlich des Internationalen Tags der Umwelt (5. Juni) wurde am 1. Juni 2022 das Naturinformations- und Besucherzentrum „Natur der Karakum-Wüste“ offiziell eröffnet. Das neue Infozentrum befindet sich im Forschungs- und Versuchszentrum Chalysh des staatlichen Naturschutzgebiets „Bereketli Garagum“ in Turkmenistan.

Das Informations- und Besucherzentrum entstand im Rahmen des CADI Projekts. An der feierlichen Eröffnung nahmen etwa 25 Vertreter*innen des turkmenischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umweltschutz, des Umweltschutzdienstes, des staatlichen Naturschutzgebiets „Bereketli Garagum“, des Sekretariats der Nationalen UNESCO-Kommission in Turkmenistan, des WWF, der Naturschutzgesellschaft Turkmenistans sowie Lehrer*innen der örtlichen Schulen und Medienvertreter*innen teil.

Das Zentrum ist in Form einer turkmenischen Jurte gebaut und mit Solarpanelen ausgestattet. Es soll in erster Linie der Umweltbildung dienen und die Öffentlichkeit über das Ökosystem der winterkalten Wüsten Turans, mit Schwerpunkt auf der Karakum-Wüste, informieren. Zu diesem Zweck wurden eine Fotoausstellung organisiert und Informationsmaterial über Flora und Fauna ausgearbeitet.

Im Januar 2022 wurde die transnationale Welterbenominierung der Winterkalten Wüsten von Turan von den Staaten Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan bei der UNESCO eingereicht. Der Nominierungsprozess wurde von CADI wissenschaftlich und organisatorisch begleitet. Das neue Infozentrum stellt Informationen über die Nominierung bereit und könnte im Falle der Anerkennung als Welterbeinfozentrum dienen.

Artikel im Online-Journal „Turkmenistan – Golden Age“ vom 2. Juni 2022

Am 9. Februar 2022 führte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zusammen mit Experten der Universität Freiburg einen virtuellen Workshop durch. Das Webinar widmete sich den integrierten Landnutzungsmanagementsystemen (ILUMS) in Usbekistan.

Ziel des Workshops war es, den nationalen Partnern aus Usbekistan die im Rahmen des CADI Projekts durchgeführten Forschungsarbeiten vorzustellen. An dem Workshop nahmen Vertreter des Staatlichen Forstkomitees Usbekistans sowie Diplomanden und Doktoranden der lokalen Universitäten teil.

Während des Workshops diskutierten die Teilnehmer bewährte Praktiken in der Agroforstwirtschaft, analysierten den aktuellen Stand der integrierten Landnutzungssysteme in der Region und tauschten mögliche Ideen für eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen den Organisationen aus. Vertreter akademischer Einrichtungen aus Usbekistan bekundeten ihr Interesse an einer künftigen akademischen Zusammenarbeit in Form gemeinsamer Postgraduiertenprogramme zur Stärkung der Kapazitäten lokaler Fachkräfte.

Professoren der Universität Freiburg erörterten das Potenzial der Agroforstwirtschaft als gewinnbringendes Geschäftsfeld in Usbekistan und lieferten detaillierte Informationen zu den Problemen im Zusammenhang mit gemeinsamen Bewirtschaftungsvereinbarungen sowie Empfehlungen für die künftige Arbeit.

Darüber hinaus präsentierten die Forscher Empfehlungen für die gemeinsame Bewirtschaftung in der Agroforstwirtschaft, darunter die Einrichtung eines Kontrollsystems für die Erhaltung, Wiederherstellung und Vermehrung der Wälder, die Schaffung eines Buchhaltungs- und Überwachungssystems sowie eines integrierten Systems für die Planung und Überwachung der Produktion und Bewirtschaftung verschiedener Arten von forstwirtschaftlichen Erzeugnissen.

Quelle: https://www.uzdaily.uz/en/post/71335

Der neunte CADI Newsletter ist jetzt online! Hier informieren wir Sie über aktuelle Entwicklungen und Ergebnisse aus unserem Projekt.

Der aktuelle Newsletter steht zum Download auch in der Mediathek, hier können Sie sich auch für den Erhalt zukünftiger CADI Newsletter anmelden.

Am 2. und 3. Dezember 2021 fand in Taschkent eine Internationale Konferenz zu winterkalten Wüsten statt. Die vom CADI Projekt in Zusammenarbeit mit FAO Usbekistan organisierte Konferenz versammelte Wissenschaftler und Fachexperten, die ihre Abstracts zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, nachhaltigen Landnutzung, Ökosystemleistungen, Ernährungssicherheit und Wassernutzung in winterkalten Wüsten Zentralasiens vorstellten.

Ziel der Konferenz war es, das Bewusstsein für die Bedeutung der winterkalten Wüsten zu stärken und die internationale Zusammenarbeit zu ihrem Schutz zu fördern. Die winterkalten Wüsten, die sich vom Nordiran über Zentralasien bis in die Mongolei erstrecken, sind weltweit einzigartige Naturräume. Trotz ihrer großen Bedeutung sind die winterkalten Wüsten laut einer Studie der Weltnaturschutzunion (IUCN) das weltweit am wenigsten wahrgenommene Biom.

Insgesamt wurden 62 Abstracts für die Konferenz ausgewählt. Die vollständigen Beiträge werden 2022 veröffentlicht. Die Agenda der Konferenz finden Sie hier.

Bericht über die Konferenz (eng.): FAO Uzbekistan Newsletter

Im Rahmen des CADI-Projekts in Zusammenarbeit mit der FAO Usbekistan fand am 26. Oktober 2021 ein Workshop zu Einkommen schaffenden Maßnahmen für Frauen in ländlichen Gebieten in den Provinzen Bukhara und Navoi statt.

Hauptziel des Workshops war, Frauen in alternative Einkommen schaffende Aktivitäten einzubinden, die die Lebensgrundlage ihrer Familien verbessern. Dies würde ihre Abhängigkeit von der Weidewirtschaft und anderen landwirtschaftlichen Aktivitäten in den winterkalten Wüsten verringern.

Während des dreitägigen Workshops wurden den Frauen außerdem die Grundlagen des Nähens, der nationalen Stickerei und der Herstellung von Wolldecken beigebracht. In der Kombination von nationalem Flair und modernen Modetrends fertigten die Teilnehmerinnen Kissenbezüge, Chapans, Jacken, Taschen und Decken an.

An dem Workshop nahmen insgesamt 57 Einwohnerinnen der Dörfer Durmon, Provinz Bukhara, und Chuva, Provinz Navoiy, teil. Die praktischen Kurse wurden von Expert*innen für Stickerei und traditionelles Handwerk geleitet, u.a. von Matlyuba Bazarova, Vizepräsidentin der Central Asian Crafts Support Association.

Bericht über den Workshop: FAO Uzbekistan Newsletter (EN)

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